From Graeme Dunphy

Medieval: Walther von der Vogelweide

Selected poems translated by Graeme Dunphy

Do der sumer komen was

Do der sumer komen was
und die bluomen dur daz gras
wünneclichen sprungen,
alda die vogele sungen,
dar kom ich gegangen
an einen anger langen,
da ein luter brunne entspranc:
vor dem walde was sin ganc,
da diu nahtegale sanc.

Bi dem brunnen stuont ein boum:
da gesach in einen troum,
ich was von der sunnen
gegangen zuo dem brunnen,
daz diu linde maere
mir küelen schaten baere:
bi dem brunnen ich gesaz,
miner swaere ich gar vergaz,
schier entlief ich umbe daz.

Do beduhte mich zehant
wie mir dienten elliu lant,
wie min sele waere
ze himel ane swaere,
und wie der libe solte
gebaren swie er wolte.
danne was mir niht zu we.
got der waldes, swiez erge:
schoener troum enwart nie me.

Gerne slief ich iemer da,
wan ein unsaeligiu kra
diu begunde schrien.
Daz alle kra gedien
als ich in daz günne!
si nam mir michel wünne.
vor ir schrienne ich erschrac:
wan daz da niht steines lac,
so waer ez ir suonetac.

Wan ein wunderaltez wip
diu getroste mir den lip.
die begonde ich eiden:
nu hat si mir bescheiden
waz der troum bediute.
daz hoeret, lieben liute.
Zwen und einer daz sint dri:
dannoch seit si mir da bi
daz min dume ein vinger si.

When the summer came around,
And the flowers from the ground
Merrily were springing,
And the birds were singing,
I made my aimless way
Where an endless pasture lay.
There the crystal streamlet sprang,
By the wood its waters rang;
A nightingale in answer sang.

A great old tree stood by the stream,
Under which I dreamt a dream.
Escaping from the sun,
I to the spring had run
To shelter for a time
In the cool shade of the lime.
There I lay at the waterside,
Bade my weary cares abide;
In sleep I let my fancies glide.

Then it seemed to me as though
I had conquered every foe;
As though my soul could fly
With ease high in the sky,
And here my body could
Behave exactly as it would;
I was freed from every care!
Though God should grant His blessings rare,
There ne'er could be a dream more fair.

Oh, to have slept forever so!
But a rude, unholy crow
For spite began to screech.
I tried in vain to reach
The bird which would destroy
The dreams which brought me joy.
His crowing took my joy away.
No rounded pebble near me lay
Or 'twould have been his Judgment Day.

A wonderful old woman then
Spoke of things beyond my ken.
Eager to know more,
I asked, and this she swore;
Mark this well, my friend,
Take care to comprehend:
Two and one, now that makes three!
And something more she said to me,
That my thumb a finger be!


Nieman kan mit gerten

Niemen kan mit gerten
kindes zucht beherten:
den man z'eren bringen mac,
dem ist ein wort als ein slac.
dem ist ein wort als ein slac,
den man z'eren bringen mac:
kindes zucht beherten
nieman kan mit gerten.

Hüetent iuwer zungen:
daz zimt wol den jungen.
floz den rigel für die tür,
la kein boese wort dar für.
la kein boese wort dar für,
sloz den rigel für die tür:
daz zimt wol den jungen.
hüetent iuwer zungen.

Hüetent iuwer ougen
offenbar und tougen,
lant si guote site spehen
und die boesen übersehen
und die Bösen übersehen
lant si guote site spehen
offenbar und tougen:
hüetent iuwer ougen.

Hüetent iuwer oren,
oder ir sint toren.
lant ir boesiu wort dar in,
daz guneret iu den sin.
daz guneret iu den sin,
daz guneret iu den sin,
lant ir boesiu wort dar in,
oder ir sint toren.
hüetent iuwer oren.

Hüetent wol der drier
leider alze frier.
zungen ougen oren sint
dicke schalkhaft, z'eren blint.
dicke schalkhaft, z'eren blint,
zungen ougen oren sint.
leider alze frier
hüetent wol der drier.

No-one can obtain
Good children by the cane.
To those in whom true virtues grow
A word is mightier than a blow.
A word is mightier than a blow
To those in whom true virtues grow.
Good children by the cane
No-one can obtain.

A guard upon your tongue!
Good counsel for the young!
Throw the bolt across the door,
Let wicked words escape no more.
Let wicked words escape no more,
Throw the bolt across the door.
Good counsel for the young:
A guard upon your tongue!

A guard upon your eyes!
Always this is wise!
Let them see whatever's good,
Shield them from what's coarse and rude.
Shield them from what's coarse and rude,
Let them see whatever's good.
Always this is wise:
A guard upon your eyes!

A guard upon your ears!
A fool is what he hears!
If opened up to words ill-bred,
They'll bring dishonour on your head.
They'll bring dishonour on your head
If opened up to words ill-bred.
A fool is what he hears;
A guard upon your ears!


A guard upon all three!
They're prone to be too free.
Tongue, eyes, ears are often base,
Inviting scandal and disgrace.
Inviting scandal and disgrace,
Tongue, eyes, ears are often base.
They're prone to be too free.
A guard upon all three!

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